Basiswissen EinsPsy Stufe 1
Die Psychologen haben das Seelische immer nur verändern wollen …
wie der Zitatgebildete weiß, kommt es aber darauf an, es zu erkennen!
Stoische Unbelecktheit von Grund auf
Ein Dilemma oder ein fiktives aus der widersprüchlichen Zitatapplikation?
Ein gravierendes reales Dilemma. Vor lauter verändern Wollen, haben sie sich nicht die Zeit genommen, es ausreichend genau zu untersuchen, bis sie es bis zum Grund verstehen – und dann von Grund auf Bescheid wissen, was die Grundphänomene ausmacht und was eine Veränderung an der Oberfläche des Leidvollen oder Freudvollen vom Grund her ausmacht.
Sie wissen es nicht. Nicht so genau, wie sie es wissen könnten. Es genügt ihnen ein bestimmtes Ausmaß an Gründlichkeit des Verstehens, gerade so viel gründlicher, daß der Laie staunt und der Fachmann lächelt.
Dann gibt es in einem undefinierten Hintergrund, auf eine bloß atmosphärische Weise präsent, noch die exotischen Fachleute des Bewußtseins, die mitfühlsam lächeln könnten über so viel Illusion des Verstehens. Und in didaktisch gespielter Bestürzung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen über die menschliche Lust an der Verblendung.
Wenn das so ist, wer braucht Fachleute, die nur halb so viel Fachwissen interessiert, als das Fach hergibt? Wer braucht sie wofür, wer gebraucht sie wofür, wem nützt das Halbwissen für welche Zwecke?
Es liegt in der Natur der Sache, um die sich das Wissen dreht. Sie ist die Kernsache, von der alles andere ausgeht und auf die alles andere immer angewiesen ist.
Wenn es nur so wär, daß es sich um eine Sache handelt, wenn auch um eine diffizile und komplexe, aber immerhin um eine Sache, zumindest um einen Sachverhalt, eine Sachlage, einen Zustand, eine Situation, ein Geschehen, am besten eine Funktion! Man wäre schon einverstanden, wenn es ein hochkomplexes System von Funktionen wäre, jedenfalls von Wirkungen, von Interaktionen von Kräften, wenn es sein muß, bloß von Wahrscheinlichkeiten!
Davon kann man ein Diagramm zeichnen, mit allen möglichen Wirkschleifen und Transformationsstadien, das sich das Gemüt freut über den Durchblick und den Überblick.
Ein Prozeßmodell, ein Funktionsmodell, ein Strukturmodell, wenn es billiger werden soll. Geschmückt mit Quadranten und Dimensionen, Stufen und Ebenen und Schichten.
Da haben es die Ostler viel leichter als wir belastete Westler. Die haben die ambivalente Faszinationsphobie gegen Symbole, Metaphern, Bilder und Geschichten zur Illustration und Erklärung noch nicht zur intellektuellen und somit wissenschaftlichen Tugend erhoben.
Die glauben noch nicht mehrheitlich, daß sie auf den Weg zurück ins Mittelalter geraten, wenn sie die Naivität eines mittelalterlichen Mystikers und spirituellen Philosphen als Ergebnis jahrzehntelanger Übung in der Kunst des asketisch klaren Denkens und freien Schauens würdigen, bewundern und sich als Vorbild nehmen.
So ist Kultur, da kann man nichts machen!
Die einen haben die Weisheit, die anderen die Technik. Jeder beneidet den anderen um Seines. Keiner schätzt das Eigene vor lauter Konkurrenzeifersucht.
Und nur aus pflichtschuldiger Heimattreue des Geistes tut man so, als wäre man in seiner Richtung der Einseitigkeit und Unvollständigkeit immer noch besser dran als die anderen.
Worum geht es aber bei der Therapie der Seele, die es nur geben könnte, wäre die Seele ein Organ?
Erkennen ist das Schlüsselwort, die Einsicht, die einem kommt, die Erkenntnis, die einem erwächst, die Schuppen, die einem von den Augen fallen.
Erkennen ist stufenartig fortschreitend, in die Tiefe, in die Höhe, in die Feinheiten, in den Überblick, wie man es in den Blick nimmt.
Zum Beispiel so:
Möchte man es sehr top-down zu beschreiben ansetzen, könnte man sagen,
in der Stille – die Welt, in der Bewegung das Selbst in der Welt.
Was das Gleiche ist wie,
in der Stille nur Ich, in der Bewegung ich und das Universum.
Letzeres klingt für 99.99 Prozent der Zuhörer als poetische Philosophie, im realsten Fall als den Mystikern vorbehaltene Erfahrungen, im weiteren als frivole esoterische Spielerei mit aus der Theologie übernommenen Bildern und Metaphern.
Daß man es ausprobieren kann, testen, überprüfen in der eigenen Beobachtung der Aufmerksamkeitssteuerung, wirkt einerseits zu banal, direkt profan, andererseits stellt man es sich nur vor und vollzieht es logisch mit, wenn man es skeptisch oder überheblich aus dem Stand versucht.
Es hat keine Erkenntnisqualität, es ist bestenfalls ein Schauer eines ästhetischen Hauchs dabei, aber im Rahmen philosophischer Phantasie.
Daß man es realiter so erkennen kann – im Sinn von sehen, wie man alles andere auch sieht, mit offenbarer Offensichtlichkeit?
Das würde es der Exotik berauben und im Nachklang von Erläuterungen, wie man dazu kommt, müßte man auf die Banalität verweisen, daß es auf die Übung ankommt, die den Meister macht, nicht auf das Genie oder die Fügung oder gar die Kulturtradition und die Mentalität.
Alles Erleben ist von sich aus, wie mechanisch, aus ökonomischen Gründen nach Gewohnheitsmustern, nur als Angebot erscheinend, flüchtig oder vehement, aber als nichts anderes.
Nur das von dem sich aus dem Hintergrund Anbietenden, was man in die volle vordergründige Existenz ruft, wird Teil des Erscheinens und Vergehens der Wahrnehmungen von Bewußtseinsinhalten in allen ihren Formen und Qualitäten, denen man seine Aufmerksamkeit tagein, tagaus ununterbrochen schenkt.
Jeder Buddhist lernt das in der ersten Vorschulklasse, aber bis er selber sieht, daß es so ist, dauert es, und bis er es selber in seiner Tragweite kapiert und sich danach richtet, ist noch einmal ein eigenes Kapitel, das selten einer aufschlägt.
Die Tragweiten erkunden und mitkriegen und sich nach dem Erkannten richten, darin besteht der Rest der Forschungsarbeit, die es an sich hat, das sie nie endet.
Auf jeder der Stufen, im Grad der Geübtheit des Untersuchens und des Anwendens der Erkenntnisse, ist der entsprechende Teil der Lektionen aus der Fachlektüre zugänglich, nachvollziehbar, nachprüfbar und evident in dieser Reihenfolge des Erfassens.
Die höheren, differenzierteren und umfassenderen Perspektiven harren späterer Einsichten.
Wie bei jedem Fachwissen, von der Volksschule bis zum Doktorrat bis zur Professur bis zur Ehrenmedaille für Verdienste um die nationale Bildung bis zur Kategorie nobelpreiswürdig und manchmal gar paradigmatisch revolutionär für das ganze Fachgebiet, gibt es viel zu untersuchen für den vom Erkenntnisdrang geleiteten Forscher.
Die potemkinsche wissenschaftliche Psychologie
In den alltäglichen öffentlichen und offiziellen Gefilden der Psychotherapie geistert das Gespenst der Behandlung von Leidenzuständen und Störungen, wenn nicht gar Krankheiten herum, das einen schier umwirft in seiner unschuldig tuenden präpotenten Dummheit.
Nicht ein einziger Psychotherapeut und nur wenige Psychologen sind so selbstfremd und weltfremd und so denkbetriebsblind, daß sie ernsthaft meinen, Leiden ist metaphorisch und funktional ein Zustand wie Fieber oder Bauchkrämpfe oder eine Entzündung und würde von einem Äquivalent zu Viren oder Bakterien verursacht, das die Psyche befallen hat.
Sie tragen den Szientismus trotzdem als Statussymbol wie eine Monstranz vor sich her, dabei gehört er ihnen ausgetrieben wie ein böser Geist, von dem sie besessen sind, wenn man sie und alle, die auf sie hören, vor der ausweglosen Verblendung und der resignierten Scheinheiligkeit bewahren wollte.
Was man sollte, ergibt sich die Gelegenheit, aus dem Grundgebot und der Grundhaltung der Nächstenliebe.
Die akademischen Psychologen haben die Psychologie ruiniert. Die akademisierten und akademistischen Psychotherapeuten ruinieren die Psychotherapie.
An dieser Feststellung führt kein ehrenhafter Weg vorbei. Auch und sowieso nicht das Bewußtsein ihrer empörten Zurückweisung – die ist bloß instinktive Verteidigung der eigenen Ehre, sowohl für die Psychologen wie für ihre Zuhörer und Nachbeter im öffentlichen wie im privaten Bereich.
Die linken Psychologen von einst haben geglaubt, die Entfremdung käme über den Konsumkapitalismus, aber daß der sich erfolgreich der Dienste der Universitätsinstitute für Psychologie versichern könnte, hätten sie nicht für möglich gehalten, am allerwenigsten aus den Therapiezimmern der humanistischen Psychotherapeuten. Was für ein naiver Idealismus! Was für ein notwendiger und zugleich strikt irrationaler Optimismus!
Der Psycholog ist kein Heiliger, ergo wird er kein Märtyrer; er ist kein Held, also kämpft er keinen aussichtslosen Krieg; er ist kein Prophet, daher riskiert er keine Steinigung.
Der humanistische Psychologe der 60er, 70er und noch der 80er Jahre hatte es mit dem Heiligen zu tun, dem Gewahrsein ohne Abstriche und Verzierungen oder Entstellungen, dem Yoga der absichtslosen Aufmerksamkeit für das sich entfaltende Erleben;
eine tantrische Grundübung, „continuum of awareness“ genannt, war die gebotene Disziplin in allen Selbsterfahrungsgruppen und allen Workshops zur persönlichen Entwicklung und Selbstverwirklichung.
Das Schwierigste des Schwierigen laut buddhistischem Curriculum. Das hat keiner von uns gewußt, Gott sei Dank! Wir wären uns schamlos vermessen vorgekommen. Das ist aber nun tatsächlich die hohe Schule der Übung und es ist kein Wunder, das wir alle nach kurzer Zeit damit und darin an nicht überschreitbare Grenzen der Befreiung auf diesem Weg gekommen sind.
Wie kann man von so einem unbekümmerten begeisterten Idealismus abstürzen in die ethischen und intellektuellen Niederungen einer medizinischen Begrifflichkeit und Modellierung des sich Hineinsteigerns und Verrennens in Enttäuschung, Unzufriedenheit, Angst, Resignation, Rebellion, Trotz und Bitterkeit, Selbstmitleid und Arroganz?
Den Geist verleugnen, weil man mit der Rede vom Fleisch Forschungsgelder bekommt und Professorenstellen. Weil man sich verführen läßt vom ewig lockenden falschen Mitleid, das niemand hilft als dem, der es zur Schau stellt, am wenigsten dem, dem es vorgeblich gilt.
Die Bestandteile von moralischer Korruption durch den Zeitgeist und zynischer Karriereplanung und geheimem Resignieren vor der scheinbaren Unerreichbarkeit des anfangs angestrebten Ziels, dieser Selbstverwirlichung und dieser Erleuchtung, wie es lange Zeit uniform bei uns geheißen hat, ergeben eine inakzeptable giftige Mischung für den abendländischen Menschen, dessen ethische Orientierung und moralische Praxis neben der Fernsehwerbung am ehesten von Büchern der psychologischen und psychotherapeutischen Ratgeber und Erlösungsfibeln legitimiert in die kataklysmische Katastrophe regrediert.
Ohne Askese geht gar nichts
Das mit Erleuchtung, Erwachen, Befreiung, Selbstbefreiung, Auflösen des Ich und ähnlichen Begriffen Gemeinte beruht bekanntlich auf einem langen und disziplinierten Übungsweg, dessen Charakteristikum die Askese ist.
Der eigentliche asketische Akt ist der freiwillige Verzicht auf das Nachgeben der aus dem Körper wie aus dem Gemüt aufsteigenden Versuchung zur Befriedigung von Bedürfnisspannungen, die der Körper und der Geist nicht für ihre Gesundheit und ihre beste Leistung brauchen.
Im Kurzschluß übergeleitet: Ein überflüssiger Gedanke verschwendet Aufmerksamkeit, das bedeutet Kraft und Zeit, die man lieber für die notwendigen Angelegenheiten der Erfüllung seiner Berufung zum Beitragen am Dienst für die optimale Entwicklung der Menschheit verwendet.
Das ist in umschriebenen Momenten der Entscheidung der nächsten Wendung der Aufmerksamkeit in nüchterner Sachlichkeit des Blicks offenbar und wegen seiner Objektivität nur selbstaufmerksamkeitslos als Orientierungshinweis zu beachten.
Das aus sich heraus Angebrachte wird nicht vernebelt, verborgen oder zurückgewiesen mittels einer konkurrierenden Strebung nach Stellungnahme, nach einem sich ins Spiel Bringen, nur weil es dafür so und so viele geeignete Aufhänger gäbe.
Die Askeseübung, in der man wegen der Pflicht, die einzuhalten man gelobt hat, nicht vom geraden Weg abweicht, ist ein passives, entsubjektiviertes Gehorchen, eine Übung in Disziplin.
Die Askese, die spontaner Verzicht auf das sich Wichtigmachen, aus freien Stücken, nur um der zu dienenden Sache willen, bedeutet, ist hingegen ein Tun des Ich, das sich selbst vergißt, weil die Situation ohne Fokus auf es besser ihren Zweck erreicht.
Die Moral von der unglückseligen Geschicht‘
Ja, und? Klingt ja alles sehr zen-belesen und so weiter, aber was hab‘ ich davon, sagen wir einmal als Psychotherapeut oder als klinischer Psychologe?
Eventuell anregende Orientierung im Blick auf das Berufsfeld jenseits Imagekultur und Beamtenstaatscompliance, was die Nützlichkeit und Legitimation der nach den geltenden Standards wissenschaftlicher und beruflicher Seriosität betriebenen akademischen psychologischen Forschung und Lehre betrifft. Und damit einhergehend, was die Konzeption, die Ausbildung in und die regelgerechte Durchführung von Psychotherapie betrifft, in dem Maß, wie sie sich an der akademischen Normwelt orientiert oder dieser unterworfen wird.
„Von nix kommt nix!“, sagt man.
Jeder Leser kann sich die doppelte einfache Frage beantworten:
Wie verhält es sich, aus der eigenen Lebenserfahrung beurteilt, mit dem Stand des nützlichen psychologischen Wissens bei uns hier und heute?
Die Antwort ist einfach und eindeutig:
Für mich privat und persönlich muß ich sagen, ich verstehe mich viel zu wenig und die anderen auch, um damit zufrieden zu sein!
Für die akademische Psychologie gilt dasselbe, sie hat mir und den anderen Leuten nichts Nennenswertes fürs Selbstverstehen genützt und so gut wie nichts Brauchbares geliefert für das Verstehen der anderen Menschen!
Wenn die Kultur bei uns offenbar unter den akademischen Wissenschaften eine derartige Diskrimination bewirkt, daß es Fächer gibt, deren Forschung und Lehre sich über viele Jahrzehnte für die Gesellschaft als unfruchtbar und unproduktiv erweisen, ist sie mit ihren offiziellen Werten, Idealen und Normen in heftigem und heftig verleugnetem Widerspruch!
Damit müssen wir allerdings nur so lang leben, wie wir es zulassen, daß dieser Mißstand unkritisiert und unbehoben bleibt. Wir als Gesellschaft, wir als eventuelle Fachleute, wir als am möglichen Alllgemeinnutzen des Faches Interessierten und uns als Bürger und Menschen dafür mitverantwortlich Begreifenden.
Selbst die tyrannischste Macht gewinnt auf die Dauer ihren Bestand nur aus der Toleranz der Tyrannisierten!
Im Politischen wie im Persönlichen, im Öffentlichen wie im Privaten ist das die Wirkung der Strukturlogik eines defakto kooperativen Kollektivs von defakto (wenn auch oft versteckt und in Abrede gestellt) geistig freien Subjekten und Individuen.
Der Intellektuelle oder, simpel, der hochschulgebildete oder vielmehr schon der höher schulisch gebildete Bürger und Mitmensch trägt die Mitverantwortung für Gegenwart und Zukunft der Kultur in bewußter Annahme.
Aus der Fundamentalität der psychologischen, interaktionalen und relationalen Kultur in ihrer Ethik und Moral, wie auch in ihrem Selbstverständnis ergibt sich eine Priorität ihrer Beachtung, Beobachtung und Kontrolle als selbstverständliche Ausgerichtetheit für jeden Einzelnen und für die Gemeinschaft.
Es ist eben nicht egal, ob wir die Kinder so behandeln, daß sie fröhlich oder deprimiert sind, daß sie sich mühelos konzentrieren können oder heillos herumzucken und zwischen sich Verstecken und sich Aufdrängen oszillieren!
Es ist nicht egal, ob wir die unglücklichen und wesenswidrig geforderten Kinder zu akzeptablen Kollateralschadensträgern unserer Ansprüche auf eine regressive Unterhaltungs- und Versorgungskultur entwürdigen und im Modus von normativem Doublespeak und Doublethink vital mißhandeln.
Es ist nicht egal, was wir aus der Menschheit machen, weil es angenehmer ist und bequemer und selbstwertgewinnträchtiger, als unsere instinkt-ethischen und vernunft-ethischen und heiligen Menschenpflichten zu erfüllen, deren bisheriger Erfüllung durch unsere Vorfahren wir unsere Existenz und unsere Kultur verdanken.
Uns die Frage nach dem besten Wissen und Gewissen nicht vor dem Hintergrund der Evolution des Homo Sapiens zu stellen, ist artwidrig und artschädigend, um es gezielt lapidar und ernüchternd zu formulieren.
Ein Vokabular der Nächstenliebe, der Tugend, des Anstands, der Würde und der Achtung des Menschen im Mitmenschen ist mit der Idee, das seelische Leiden, die gestörten und störenden Verhaltensweisen und das ubiquitär demonstrierte emotionale Scheitern in und an den primären biosozialen Bindungen und Projekten der Spezies als Säugetier in Sippenkollektivlebensweise als Preis des zivilisatorischen Fortschritts einzuordnen und damit kompensatorisch zurechtzukommen, nur in der dystopischen Satire vereinbar.
Der psychologische Fachmann ist von seiner angestrebten eigenen und der formalen gesellschaftlichen Definition die Wissensautorität, von der Expertise für das Verstehen und Abhelfen des Scheiterns der fortgeschrittensten Kulturnationen und Gesellschaften von innen her, nämlich vom Individuum als Ich und Selbst im alltäglichen Leben am Erreichen und Erhalten einer grundlegenden Zufriedenheit, Lebensfreude und Zuversichtlichkeit.
Und? Es gibt ja die Psychotherapie, die klinisch-psychologische Behandlung und Beratung, die Paartherapie, die Familientherapie, die Kinder- und Jugendlichentherapie, sogar die Säuglings- und Kleinkindertherapie, die Erziehungsberatung, die Schulpsychologen, die psychologisch ausgebildeten Pädagogen und Lehrer, die Lebens- und Sozialberatung und Ähnliches in Hülle und Fülle und politisch gefördert – die Kritik zielt ins Leere!
Daß es Psychotherapiebedarf gibt über das Interesse an einer psychologisch-philosophisch differenzierteren, höheren Persönlichkeitsentwicklung hinaus, die nicht aus einem alltagsvergällenden Leiden motiviert ist, darf schon als dysfunktional für eine Gesellschaft und eine Kultur verstanden werden.
Daß solch ein leidensbedingter Psychotherapiebedarf definitorisch und praktisch Kindern und Jugendlichen zugeordnet wird, ist für die Lebenspraxis und für die Selbstreflexion einer Gesellschaft nicht bloß ein Kainszeichen sondern eine obszöne Stufe der moralisch dekadenten Schamlosigkeit.
Wir verderben den Kindern die Tage und die Freude am Leben – und wenn sich zeigt, daß sie das unglücklich macht, erklären wir sie zu Opfern psychischer Störungen und Erkrankungen.
Anschließend verteilen wir untereinander Lob und Ehre für unsere Verdienste um die Heilbehandlung der vielen kranken Kinder, für die wir uns engagiert und vorbildlich einsetzen.
An uns hätte Jesus seine Freude gehabt! Wir helfen ohne zu zögern jedem Kranken am Wegrand, Erwachsenen, Kindern und Greisen ohne Ansehen der Person, des Standes oder des Einkommens. Uns braucht man Nächstenliebe nicht predigen, wir haben sie integriert!