Basiswissen EinsPsy Anwendung Stufe 1

Ungesichert

 
Das ungesicherte Leben
das die Weisen predigen
ist geistig ungesichert
nicht notwendigerweise sozial

 

Ungesicherte Intervention

Wenn man auf der was-es-wiegt-das-hat-es Spur operiert, ist es egal, worauf man anspringt aus dem, was der Klient einem anbietet.

Man führt ihn auf die logische und logistische Basis und zu den aktuellen Vermeidungspunkten und Frontstellungen, von denen man ihn nicht mehr wegläßt, ohne daß er sie als die ihm gebührenden verteidigt.

Der Dialog beginnt, wenn der selbstrechtfertigende Monolog in der Auseinandersetzung offen verteidigt wird.

Veränderungsabsicht, auch als bloße leichte Inspiration, ist und bleibt eine der Zerstörung der Gewohnheiten.

Deswegen heißt es, der Klient sei dem Therapeuten gegenüber in einer Abhängigkeitsposition, weil der ausgesprochene Monolog attackierbar ist im Unterschied zum unausgesprochenen des Gegenübers.

In Wirklichkeit ist das Unsinn, weil die Leute einander runter- und raufmachen in allen Begegnungen und Beziehungen als Grundlage der sozialen Organisation und Dynamik, solange sie leben.

Wo kein Geständnis, dort Unterstellung. Wo Schweigen, dort Bestätigung des Verdachts.

Jedes kleine Kind ist von jedem größeren abhängig, jeder Schwächere von jedem Stärkeren, jeder Arme von jedem Reichen, jeder Ohnmächtige von jedem Mächtigen. Solange die Regeln der sozialen Ordnung von allen befolgt werden. Stehen sie an zur Verbesserung, ist jeder auf seinen eigenen Gebrauch von Verstand und Anstand zurückgeworfen.

Der Klient ist vom Therapeuten nur insofern abhängig, als der ihm die Selbstveränderung gerechtfertigter und machbarer zu beurteilen ermöglicht, wenn er, der Klient, sich auf ihn, den Therapeuten zu berufen, für effektiv und effizient genug hält.

Der Mensch beim Seelsorger oder beim Psychotherapeuten wird eines Besseren belehrt, wenn es zu einem existentiell bedeutsamen Unternehmen kommen soll; zur Bestätigung, es ist alles in Ordnung, bleibt er nicht allzu lang, wenn es sein Anliegen war, seine Zweifel zu besänftigen.

Wie jede einzelne kleine und große Einsicht in die Dinge, die einem kommt im Lauf der Zeit, einen eines Besseren belehrt, so und nicht anders provoziert es der Therapeut auch.

Im Kampf zwischen der apriorischen Zumutung des Klienten an den Therapeuten, seine Selbst- und Weltdarstellung als legitim zu bestätigen, gegen den Willen des Therapeuten, sich mit der Differenzierung des Faktischen vom Phantastischen als unpersönlichem Gesprächsziel zu begnügen, gewinnt der Therapeut – oder der Klient verliert von Anfang bis zum Ende, was zu gewinnen er eigentlich gekommen ist.

Es ist Zeit- und Energieverschwendung für beide Beteiligten, wenn der Therapeut dem Klienten vor lauter taktvoller Zurückhaltung zugesteht, daß er sich länger vor dem Möglichen aus dem Kreis des Notwendigen drückt, als es seine Kräfte erlauben.

Der Therapeut ist der verantwortliche Führer des Klienten zur manövrierfähigen wachen Aufmerksamkeit, die erst entsteht, wenn das Entlangtasten von einem Halt zum anderen aufgegeben wird. Eigenständigkeit, Selbstbestimmtheit und Freiheit hängen alle an dieser Ausgangsbedingung.

Die Kultivierung der Weisheit und der Liebe so und so. Man kann auch formulieren, ganz genauso umgekehrt in der Bedingtheitsfolge. Deshalb führen Pflichterfüllung und Kontemplation zuletzt zur gleichen Freiheit und ihrer Verwirklichung in der Selbstvergessenheit.

Das Befolgen von Geboten aus der Zuschreibung von Autorität an den, der sie verkündet, ist einfach. Aus der laufenden Selbstvergewisserung ihrer Richtigkeit und Wichtigkeit, ist schwer.

Wer sich Ausreden offen halten will, verläßt sich auf das Urteil anderer. Wer sich auf sein eigenes verläßt, verzichtet auf die Ausreden.

Ausreden und unverantwortetes Verlassen auf andere als die eigenen Urteile darf der Therapeut nicht zulassen, es sind diejenigen Gewohnheiten, die in die große Enttäuschung und die Fixierung in der Unzufriedenheit geführt haben und in ihr halten.

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